Sunday, November 29, 2009

ein paar fragen nach dem minarettsentscheid

1. wie haetten wir ein minarettverbot durch george w. bush kommentiert: suedstaatliche kreuzritter-arroganz oder verbrecherische amerikanische neocon-ignoranz?

2. dilemma: hauptsache-er-haut-ihn-rein oder andersweitiger latenter islamistischer herrschaftsanspruch? oder einfacher formuliert: darf die schweiz weltmeister werden mit nassim ben khalifa (arabisch fuer sohn des kalifen)?

3. wieso sind bei solchen abstimmungen systematisch wenige wochen vor dem stichtag nur 35% dafuer und 51 % dagegen: lemmingartige, nordkoreanische last-minute-massenueberzeugung oder doch gesundes schamgefuehl?

4. was wuerden wir sagen, wenn heute die tuerkei einem verbot von kirchtuermen mit direktdemokratischem massenplebiszit zustimmen wuerde und in ihre verfassung eintragen wuerde: schritt richtung europa/moderne oder unverbesserliche religioese intoleranz aus dem mittelalter und unvereinbar mit den westlichen grundwerten?

5. ueber welche gratulation sind die abstimmungs-gewinner am meisten erfreut: der italienischen lega nord, des franzoesischen front national, der oesterreichischen BZÖ-Partei, der niederlaendischen PVV oder der daenischen DF? (auf italienisch wuerde man sagen: che bella compagnia, ragazzi!)

6. was ist so schwierig daran zu verstehen, dass eine direkte demokratie in jedem fall die gesamte kumulierte ignoranz der massen in entscheidungsprozesse aggregiert und folglich die represaentative demokratie in eine emotionsgetriebene ignorantokratie ausartet?

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